Hamburg, 09. Dezember 2024 – Die Aramea Asset Management AG legt gemeinsam mit dem Schweizer KI-Spezialisten Private Alpha Switzerland AG den neuen Aramea Intelligence Fund auf. Dieser nutzt die von Private Alpha in den letzten sieben Jahren entwickelte proprietäre KI-Plattform CaesarDPT, die mittels Deep Reinforcement Learning einzigartige Muster in Finanzzeitreihen erkennt und aus diesen Handelssignale ableitet. Dabei werden auch Zeitreihen genutzt, die in der klassischen Finanzanalyse kaum eine Rolle gespielt haben.

„Anleger haben mit diesem innovativen Rentenfonds die Möglichkeit, von einer Kombination aus 16 Jahren Fixed-Income-Erfahrung und moderner KI-Technologie zu profitieren“, sagt Sven Pfeil, Vorstand und Senior Portfoliomanager bei Aramea.

Die eingesetzte Technologie ermöglicht eine datenbasierte und transparente Entscheidungsfindung frei von subjektiven Einflüssen. Ziel ist es, Anlegern ein erhöhtes Alpha-Potenzial durch optimierte Handelsstrategien zu bieten. Dabei analysiert die KI historische Daten, identifiziert aussagekräftige Muster und kombiniert diese dynamisch, um sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen. Dabei lernt die KI kontinuierlich dazu, was sich sehr stark von klassischen, statistischen Modellen unterscheidet.

„CaesarDPT ist dabei wie ein zusätzlicher Analyst, der uns im Portfoliomanagement mit zusätzlichen Informationen unterstützt. Dies ist ein entscheidender Schritt in die Zukunft des Asset Managements“, sagt Pfeil. Während das Basisportfolio, welches ausschließlich von den Aramea-Rentenexperten gesteuert wird, Euro- Staats- und Unternehmensanleihen mit Investment Grade Rating besteht, kommt im Overlay CaesarDPT voll zum Tragen. So entscheide die KI auf Basis ihrer Analysen, ob eine Long- oder Short-Positionierung in der Duration und im Credit-Bereich aktuell sinnvoll ist. Diese Vorgabe werde dann von den Portfoliomanagern mit Hilfe von Futures umgesetzt. „Mit unserer Erfahrung setzen wir bei Aramea die Richtung der KI-generierten Signale um, haben jedoch diskretionären Spielraum, mit welcher Stärke wir das tun“, so Pfeil weiter.

„Wir haben CaesarDPT mit Daten bis 2012 gefüttert und sie dann die kommenden 12 Jahre handeln lassen“, erklärt Felix Herrmann, Chefvolkswirt und Co-Fondsmanager bei Aramea. Die Ergebnisse seien so vielversprechend gewesen, dass man sich nun für die Fondsauflage entschieden habe. Auch die Resonanz bei Investoren sei sehr gut. So konnten bereits zahlreiche „Start-Investoren“ von der neuen Strategie überzeugt werden. „Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere KI-Lösungen nun nicht mehr nur im Aktien- sondern auch im Rentenbereich eingesetzt werden“, ergänzt Christoph Gum, CEO von Private Alpha. Auch freue man sich sehr auf die weitere Zusammenarbeit im Vertrieb.

Der Fonds ist seit Dezember 2024 über die Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST erhältlich. Er richtet sich an institutionelle und private Anleger mit einem Anlagehorizont von mindestens drei Jahren.

Der Aramea-Manager Felix Herrmann hat im Mai 2025 erstmalig das höchste Citywire-Rating, ein AAA, erhalten.

Herrmann managt den Aramea Kaizen | A3CNGA. Der €80 Millionen große Fonds wurde erst Ende April umbenannt.

Über den Dreijahreszeitraum belegt der Fonds Platz 29 unter 120 Produkten in der Kategorie Anleihen – Global Flexibel mit einer Gesamtrendite von 9,1% bei einem Sektordurchschnitt von 6,1%. Auch bei der maximalen Standardabweichung über drei Jahre weist die Strategie überdurchschnittliche Kennzahlen auf. Herrmann ist seit 2021 für Aramea Asset Management tätig. Davor arbeitete er fünf Jahre als Investment Stratege bei Blackrock sowie ebenfalls fünf Jahre als Fixed Income Stratege bei der DZ Bank.

 

Hamburg, 21. Mai 2025 – Neuer Name, bewährter Investmentansatz: Der Aramea Rendite Global Nachhaltig des Hamburger Vermögensverwalters Aramea Asset Management heißt ab sofort Aramea Kaizen. Die Anlagestrategie des flexiblen Anleihefonds ändert sich hingegen nicht: Das Portfoliomanagement um Felix Herrmann und Christian Bender investiert unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien weltweit in festverzinsliche Wertpapiere und verfolgt dabei einen aktiven Investmentansatz. Dabei steht ihnen das gesamte Anleihespektrum zur Verfügung – von Unternehmens-, Nachrang-, Wandel-, Staats- und Covered Bond- über inflationsindexierte bis hin zu Emerging-Markets-Anleihen. Das Management des Fonds agiert unabhängig von einer Benchmark.

„Der ursprüngliche Name schien uns nach einiger Zeit zu lang und sperrig. Deshalb haben wir uns auf die Suche nach einem frischen neuen Namen gemacht“, erläutert Herrmann. Die Wahl fiel schließlich auf Aramea Kaizen. Das Wort kommt aus dem japanischen und heißt frei übersetzt „Veränderung zum Besseren“. Die Kaizen-Methode ist eine Lebens- und Arbeitsphilosophie, die ihren Ursprung in der japanischen Fertigungstechnik hat. Herrmann erläutert: „Ziel von Kaizen ist es, mit vielen kleinen Schritten und Verbesserungen langfristig große unternehmerische Erfolge zu erzielen. Wir finden, diese Philosophie passt sehr gut zu unserem Investmentansatz in dem Fonds. Dieser kombiniert nicht nur das Beste von Arameas Rentenportfoliomanagement. Er ist deshalb so erfolgreich, weil es die vielen kleinen Dinge in jedem einzelnen Segment des Rentenmarktes sind, die wir im Auge haben. Diese
machen die Performance aus.“

Mit der Umbenennung soll die bewährte Anlagestrategie des Fonds besser widergespielt werden. Der Aramea Kaizen wurde 2021 aufgelegt und hat seither eine Performance von 4,38 Prozent erzielt. Über die vergangenen drei Jahre liegt die Wertentwicklung bei 11,81 Prozent. Er ist in Deutschland und Österreich zum Vertrieb zugelassen.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

hinter uns liegt ein Jahresstart, den so wohl nur die wenigsten Analysten auf dem Schirm
gehabt hatten. Eine Fortsetzung des US-Exceptionalism? Pustekuchen! In den USA spricht
sogar Trump höchstselbst von der Gefahr einer baldigen Rezession. US-Aktien performen
europäische aus? Nichts da! Seit Jahresbeginn lassen europäische Aktien in einer Art und
Weise die Muskeln spielen, die selbst die kühnsten Europa-Optimisten nicht für möglich
gehalten haben. Eine weitere Konsensprognose war: In der Eurozone werden die Zinsen in
diesem Jahr öfter als in den USA gesenkt? Von wegen sagt der Markt! Die Sorgen vor
einem schwachen Arbeitsmarkt in den USA sind mittlerweile so groß, dass zumindest von
heute an mehr Senkungen in den USA gepreist werden als in der Eurozone.

Zugegeben: Im Kern lassen sich all diese Fehlprognosen auf den Umstand zurückführen,
dass die erratische Politik eines US-Präsidenten, dem ein mächtiger aber leider genauso
durchgeknallter Unternehmer täglich Flausen in den Kopf setzt, die US-Wirtschaft zunächst
mehr zu belasten scheint als erwartet. Nach Trumps Logik soll auf ein kurzes Tal der
Tränen jedoch der Aufbruch in blühende Landschaften folgen. Auf Belastungen durch
Zollpolitik (womöglich mit dem morgigen „Liberation Day“ als Höhepunkt) sowie
Kaufkraftverlust durch Entlassungen im öffentlichen Sektor folgen Steuerentlastungen,
weniger Bürokratie und Deregulierung und somit mehr Wachstum.

Denkbar wäre jedoch, dass Trump die „Animal Spirits“ in den USA stärker abwürgt und sich
in den USA ein Abschwung in Gang setzt, den man nicht so schnell eingefangen bekommt.
Das, was er in den letzten Wochen beschlossen hat, schadet Amerika außerordentlich, da
er in Teilen die Axt an jene Grundfeste der USA anlegt, die das Land groß gemacht haben.
Um es aber gleich klar zu sagen: Ich glaube, selbst Trump ist nicht imstande, mit seiner
Abrissbirnenpolitik die US-Wirtschaft klein zu kriegen. Zu sehr profitiert sie von den
Megatrends unserer Zeit. Dennoch wissen wir nicht erst seit Akerlof und Shiller, dass
Psychologie ein wichtiger Faktor bei der wirtschaftlichen Entwicklung ist.

Europa streift derweil mit ungewohnt hoher Geschwindigkeit seine Lethargie ab. Die hohen
Erwartungen, die an die Ausgabenprogramme geknüpft sind, könnten allerdings etwas
enttäuscht werden und womöglich auch mehr Inflation erzeugen als der EZB lieb ist.
Nichtsdestotrotz erachte ich den Schritt in Richtung mehr schuldenfinanzierten Wachstums
für notwendig, alternativlos und damit richtig. Europa wird in den kommenden Jahren
stärker wachsen als noch vor kurzem gedacht – insbesondere, wenn strukturelle Probleme
wie der Fachkräftemangel angegangen werden. Europäische Risikoassets dürften dann erst
am Anfang einer Aufholjagd stehen. Wird aus MAGA also MEGA?

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Felix Herrmann, CFA

Chefvolkswirt Aramea Asset Management AG

 

 

 

 

 

 

Q2_2025

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

wohl sehr lange war der europäische Blick über den Atlantik nicht mehr derart neidvoll wie derzeit – zumindest, wenn es um die wirtschaftliche Verfassung geht. Invertierte Zinskurven, aktivierte „Sahm-Rule“ oder die höchsten realen US-Leitzinsen seit der globalen Finanzkrise: Nichts konnte die US-Wirtschaft bislang in ihrem Aufschwung nach der Coronakrise aufhalten.

 

Ganz anders die Lage bei uns in Europa. Während die USA von den Megatrends dieser Zeit profitieren bzw. diese ganz maßgeblich vorantreiben, wechseln sich in Europa insbesondere Deutschland und Frankreich in schöner Regelmäßigkeit mit negativen Schlagzeilen ab. Die wirtschaftliche Instabilität der beiden Kernländer der Europäischen Union hat mittlerweile zu einer bedenklichen politischen Instabilität geführt, die im ungünstigsten Fall die wirtschaftliche Misere noch verschärft. Ein Teufelskreis droht, den es schnellstens zu durchbrechen gilt. Sollten wir in Deutschland am Abend des 23. Februar 2025 keine Aussicht auf eine stabile Regierung der gemäßigten Parteien haben, könnte uns der härteste Teil der Krise erst noch bevorstehen.

 

Fest steht auch: Mit Donald Trump im Weißen Haus wird der Druck auf Europa in den kommenden Jahren sicher nicht geringer. Die Aussicht auf eine erratische Politik Trumps zwingt Anleger zum Handeln unter ungewöhnlich hoher Unsicherheit. Kommen die Zölle in der angekündigten Höhe? Wie sehen gegebenenfalls Gegenmaßnahmen aus? Kommt es am Ende zu einem ausgewachsenen Handelskrieg? Steigt dadurch die Inflation? Wie reagiert die US-Notenbank darauf? All das sind Aspekte, die erheblichen Einfluss auf die Märkte im kommenden Jahr haben werden.

 

Das kommende Jahr verspricht somit ein Jahr mit erhöhter Volatilität und divergierenden Ansichten der Anleger zu werden. Ein typischer Handelstag könnte damit beginnen, dass zunächst der Truth Social Account von Donald Trump gecheckt werden muss, bevor man Investitionsentscheidungen treffen kann.

 

Generell erwarte ich auch im Jahr 2025 ein freundliches Aktienmarktjahr. Trotz teurer Bewertungen spricht vieles für eine fortgesetzte Outperformance von US-Titeln. Europäischen Risikoassets traue ich jedoch ebenfalls ein solides Jahr zu. Insbesondere dann, wenn die von mir erwartete fiskalpolitische Stimulusoffensive in China gestartet wird.

 

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

 

Felix Herrmann, CFA

Chefvolkswirt Aramea Asset Management AG

 

 

 

 

 

 

Q1_2025

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

was war das bitte für ein drittes Quartal in den USA? Mordanschläge auf Trump, Präsidentschafts-kandidatenwechsel bei den US-Demokraten, plötzlich stark zu- und dann wieder abnehmende Rezessionsängste – mit nervösen Märkten inklusive – und dann auch noch die erste Zinssenkung der Federal Reserve seit März 2020.

Hier bei uns in Europa ging es im Vergleich etwas unspektakulärer zu. In Deutschland redet man sich weiter mit voller Kraft in den Niedergang – die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist gefühlt an einem absoluten Tiefpunkt. Die Krise bei VW und die Wahlerfolge der AfD in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sind symptomatisch für ein Land, in dem Optimismus zu einem Fremdwort geworden zu sein scheint. In Brüssel sinniert man über einen Plan Draghis zur Stärkung der EU- Wettbewerbsfähigkeit – wohl wissend, dass er vermutlich nie umgesetzt werden wird.

Im anstehenden vierten Quartal dürfte es kaum langweiliger werden – sowohl was das politische als auch was das Kapitalmarktgeschehen angeht. Die US-Wahl, bei der nicht nur konträre Weltansichten, sondern auch sehr unterschiedliche wirtschaftspolitische Programme zur Wahl stehen, dürfte ohne Zweifel das Highlight des letzten Quartals dieses Jahres darstellen. Laut Wettanbietern hat Harris aktuell die Nase vorn. Wir rechnen mit einem deutlichen Sieg von Harris am 5. November.

Saisonal liefert das vierte Quartal bekanntlich regelmäßig ordentlichen Rückenwind für die Märkte – kein anderes Quartal brachte in der Vergangenheit auch nur ansatzweise solch starke Kursgewinne mit sich wie das Letzte.

Ob die Märkte diesem vermeintlich vorgezeichneten Pfad folgen werden, wird neben dem US-Wahlergebnis auch von der Frage abhängen, wie rasch sich die Wirtschaft in den großen Industrienationen abkühlt. Während die USA in einer „Goldilocks- ähnlichen“ Verfassung weiter robust vor sich hin wachsen und auf ein Soft-Landing zusteuern, strauchelt die Eurozone erheblich. Inflations- sind Wachstumssorgen gewichen, da der Aufschwung aus der ersten Jahreshälfte bereits schon längst wie- der Geschichte ist. Die große Unbekannte in Sachen Wachstum bleibt China. Kommt ein größerer Fiskalimpuls könnte sich die Stimmung auch in Europa aufhellen.

Eine sich etwas abkühlende, jedoch nicht schrumpfende (Welt-)Wirtschaft gepaart mit nachlassender Inflation sowie sinkenden Leitzinsen war in der Vergangenheit vor allem eins: ein guter Nährboden für Kursgewinne. Insofern wären wir nicht überrascht, wenn wir abermals ein starkes Schlussquartal an den Märkten erleben.

 

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

 

Felix Herrmann, CFA

Chefvolkswirt Aramea Asset Management AG

 

 

 

 

 

 

Q4_2024

Die ARAMEA Asset Management AG aus Hamburg freut sich bekannt zu geben, dass es offiziell als Great Place to Work® zertifiziert wurde. Diese angesehene Auszeichnung bestätigt die positiven Erfahrungen und das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das kontinuierliche Bestreben des Unternehmens, eine herausragende Arbeitsplatzkultur zu fördern. Zertifizierung gelebter Arbeitgeberattraktivität.

Die Zertifizierung basiert auf einer umfassenden anonymen Umfrage unter den Mitarbeitenden von ARAMEA sowie einer eingehenden Analyse der Arbeitsplatzkultur. Die Befragung ergab, dass die Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ARAMEA – als einen ausgezeichneten Arbeitsplatz betrachtet. Besonders hervorgehoben wurden die Bereiche Teamzusammenhalt, Vertrauen in die Führungskräfte und die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung.

Das Zertifizierungsprogramm – Great Place to Work® Certified – steht für ein besonderes Engagement bei der Gestaltung der Arbeitsplatzkultur und wird nach einem gesicherten Verfahren vergeben.

„Die Auszeichnung erfüllt uns mit großer Dankbarkeit, insbesondere gegenüber unserem Team“, sagt Markus Barth, Vorstandsvorsitzender der ARAMEA Asset Management AG. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer Hingabe zur Entwicklung eines inspirierenden und unterstützenden Arbeitsumfelds beigetragen. Ihr Engagement ist das wahre Fundament unseres Erfolgs. Wir freuen uns, damit auch ein klares Signal an künftige Bewerberinnen und Bewerber zu senden.“

Über Great Place to Work®:

Great Place to Work® unterstützt weltweit Unternehmen bei der Entwicklung einer erfolgreichen Unternehmenskultur und damit ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Das internationale Institut zertifiziert Organisationen und Unternehmen aller Branchen und Größen auf Grundlage einer repräsentativen und anonymen Mitarbeiterbefragung. Weltweit werden jährlich Befragungen in 170 Ländern mit mehr als 20 Mio. Beschäftigten aus 18.000 Unternehmen durchgeführt. Damit ist Great Place to Work® mit über 60 Standorten eine international führende, benchmark-basierte Instanz bei der Analyse, Weiterentwicklung und Sichtbarmachung von Arbeitgeberattraktivität.

Eine mitarbeiterorientierte Kultur erhöht die Bewerberquoten, bindet Mitarbeitende und steigert nachweislich den unternehmerischen Erfolg.

Pressemitteilung

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

„Politische Märkte haben kurze Beine“: Diese Binsenweisheit der Finanzmarktwelt kennt wohl jeder – was auch daran liegen dürfte, dass sie sich mit hoher Verlässlichkeit immer wieder bewahrheitet hat. Zu schnelllebig ist die Welt der Kapitalmärkte, zu wenig bedeutsam oft ein Wahl- im Vergleich zu einem bombastischen Unternehmensergebnis.

Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass sich in diesem Jahr – das Jahr 2024, in dem 63% des globalen Bruttoinlandsprodukts wählen – die Politik merklicher in den Vordergrund drängt. Wachsen der Politik nun also doch „längere Beine“?

Fest steht: Es ist weniger die Ballung an wichtigen Wahlen, welche die Märkte beschäftigt, als es vielmehr die Ergebnisse der Wahlen sind, die in diesen „Zeitenwende-Zeiten“ enorme Verschiebungen bedeuten und viele Demokratien an den Rand ihrer Belastbarkeit bringen.

Die Wahl in Frankreich, die in diesen Tagen die Gemüter erhitzt, steht dabei exemplarisch für eine erodierende politische Mitte, die sich stärkeren populistischen Rändern gegenübersieht und der vermutlich nur noch eine Gnadenfrist an der Macht eingeräumt wird. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung in Europa und den USA hat tiefgründige Ursachen, die aber häufig mit einer Art von Angst vor Bedeutungsverlust zu tun haben. Die Antwort der Politik ist immer öfter ein „unser Land zuerst!“. Wachsender Protektionismus etwa in Form neuer Zölle oder Einwanderungsbeschränkungen ist nicht erst seit gestern en vogue – nur leider langfristig auch ein Wachstumskiller.

Jetzt könnten Sie sagen: „Moment! An den Aktienmärkten ist doch alles gut!“ In der Tat lassen die politischen Entwicklungen den Markt vordergründig kalt: Neue Allzeithochs sind auch in Q2 wieder an der Tagesordnung gewesen und auch für das zweite Halbjahr erwarten wir freundliche Märkte, da sich das globale Konjunkturbild weiter aufhellt. Sind die Märkte also politikagnostisch? Wohl kaum. So ist bspw. der Preis für Gold – das angeblich sicherste Asset der Welt – im ersten Halbjahr um satte 13% gestiegen. Zudem werden die Auswirkungen der veränderten politischen Plattentektonik wohl weniger kurzfristig als vielmehr über Zeit so richtig sichtbar: Unternehmen werden ihre Investitionen entweder in politisch stabile oder aber in solche Regionen verlagern, die historisch stark privatwirtschaftlich geprägt sind (wie etwa die USA). Soll heißen: Politik wird mehr denn je ein Standortfaktor und instabile Regionen dürften von Investoren immer öfter abgestraft werden.

 

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

 

Felix Herrmann, CFA

Chefvolkswirt Aramea Asset Management AG

 

 

 

 

 

 

Q3_2024

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

wie schon im vergangenen Jahr verlief der Jahresstart an den Märkten äußerst erfreulich – und wie im letzten Jahr hatten viele Anleger eine solche Entwicklung nicht wirklich auf dem Zettel. Zur Erinnerung: Im Dezember 2023 erwarteten die großen angelsächsischen Banken den S&P 500 zum Jahresende 2024 im Median bei 4.800 Punkten. Zurzeit handelt der Index bereits bei über 5.200 Punkten und viele Häuser haben ihre Prognosen entsprechend nach oben angepasst. Sicher: Ein deutlicher Kurssturz gen Jahresende ist theoretisch noch möglich. Aber die weit verbreitete Erwartung, dass auf die starke Rally im November und Dezember zum Jahresstart 2024 eine Gegenbewegung folgt und erst dann im späteren Jahresverlauf wieder steigende Kurse zu sehen sein werden, ist erst einmal nicht wahr geworden.

 

Bemerkenswert dabei ist ganz besonders, dass die Hausse seit Jahresbeginn – im Gegensatz zur Entwicklung im November und Dezember – nicht wegen, sondern trotz steigender Zinsen stattgefunden hat. In der Eurozone gipfelten die Leitzinssenkungserwartungen just zum Jahreswechsel bei knapp sieben Senkungen. Ende März sind es nur noch deren drei.

 

Einerseits dürften all jene, die den Markt bereits zum Jahreswechsel für grundsätzlich überkauft hielten, heute umso mehr auf die Verkaufstaste drücken. Andererseits fehlen solchen Investoren, die sich zuvorderst aufgrund übertriebener Leitzinssenkungserwartungen Ende 2023 im Bärenlager wiederfanden, nun die Argumente.

 

In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns nun in das zweite Quartal dieses Jahres. Ein Quartal, in dem wir womöglich ein Novum erleben werden: Eine EZB, die im Zyklus erstmals vor der Federal Reserve die Zinsen senkt. Zu frappierend sind mittlerweile die Unterschiede in Inflations- und Wachstumsentwicklung zwischen den USA und der Eurozone. Aber auch in den USA dürften die Leitzinsen in diesem Jahr fallen.

 

Da das Wachstum in der Eurozone zudem tendenziell etwas anziehen und sich in den USA auf hohem Niveau halten dürfte, gibt es aus meiner Sicht selbst nach der starken Marktentwicklung weiterhin gute Argumente, die weiteren Spielraum für steigende Kurse schaffen. Kurzfristig – und da wiederhole ich die Aussage aus dem letzten „Q“ (auch wenn die Aussage von vor drei Monaten falsch war) – erwarte ich in den kommenden Monaten aber ein etwas schwierigeres Fahrwasser an den Märkten. 

 

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

 

Felix Herrmann, CFA

Chefvolkswirt Aramea Asset Management AG

 

 

 

 

 

 

Q2_2024

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

man könnte durchaus den Eindruck gewinnen, unter Analysten und Volkswirten gäbe es einen Wettbewerb dahingehend, wer als erster seinen Jahresausblick für das jeweilige Folgejahr veröffentlicht. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bekomme die ersten Jahresausblicke mittlerweile bereits Anfang November. Sicher ist es so, dass – je näher das Jahresende rückt – sich der Blick der Anleger auf das nächste Jahr richtet. Und das völlig zurecht. Nun ist es aber bekanntlich auch so, dass ein oder zwei Monate am Finanzmarkt eine sehr lange Zeit sein können. Die Monate November und Dezember des nun zu Ende gehenden Jahres haben dies erneut eindrucksvoll unter Beweis bestellt. Mitunter kann ein Jahresausblick bereits zu Beginn des Jahres veraltet wirken. Insofern lesen Sie meinen Jahresausblick, der auch zum Jahreswechsel traditionell im Gewand des „Q“ daherkommt, stets erst kurz vor Weihnachten.

 

Hätte ich meinen (Kapitalmarkt-)Ausblick ebenfalls Anfang November veröffentlicht, wäre der Grundtenor womöglich optimistischer ausgefallen. Aber auch nach der starken Rally der letzten Wochen und dem „Happy Ending“ im Kapitalmarktjahr 2023 bin ich für 2024 weiterhin grundsätzlich zuversichtlich gestimmt. Dies liegt zuvorderst an der konstruktiven Erwartung für die internationalen Rentenmärkte, die aus Sicht des Euroanlegers einen positiven Ertrag von mehr als fünf Prozent liefern und somit das Jahr 2023 in Sachen Performance toppen dürften. An den Aktienmärkten werden die Bäume im Jahr 2024 wohl nicht in den Himmel wachsen – die starke Entwicklung aus diesem Jahr wird sich kaum wiederholen lassen. Allerdings spricht aus meiner Sicht vor allem die Aussicht auf fallende Leitzinsen in den USA und der Eurozone für Rückenwind – nicht nur für die Renten- sondern eben auch für die Aktienmärkte. Historisch betrachtet sind US-Wahljahre zudem häufig erfreuliche Aktienmarktjahre gewesen – vor allem dann, wenn ein Republikaner das Rennen macht (ich rechne Stand heute mit einem Wahlsieg Trumps). Eine Wertentwicklung um die 10% erachte ich für den breiten Aktienmarkt als realistisch (ebenfalls aus EUR-Sicht). Ich rechne aufgrund zunächst weiter stark zinsgetriebener Märkte zumindest zu Beginn des Jahres 2024 mit einer anhaltend positiven Korrelation zwischen Aktien und Renten. Anders als im Jahr 2022 dürften beide Assetklassen somit einen positiven Beitrag zur Gesamtperformance der Portfolien beitragen. Angesichts der jüngsten übertriebenen Zinssenkungseuphorie ist jedoch kurzfristig mit etwas Enttäuschung zu rechnen.

Viel Spaß bei der Lektüre   Download “Q1_2024” q1_2024-1.pdf – 1915-mal heruntergeladen – 487,25 kB ,ein entspanntes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen Ihr

Felix Herrmann, CFA

Chefvolkswirt Aramea Asset Management AG